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Männer gegen Männer-Gewalt

Eine Kontakt-und Beratungsstelle in Salzburg
von Harald Burgauner

Wohin können sich Männer, die Gewalt ausüben, wenden? Beratungs- und Therapieangebote gibt es für sie nur vereinzelt. Und die meisten dieser Angebote berücksichtigen nicht ausreichend, dass Gewalt eng mit Männlichkeit verwoben ist (vgl. Burgauner 1998). Der Verein MÄNNER GEGEN MÄNNER-GEWALT, der kürzlich in Salzburg gegründet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, eine KONTAKT- UND BERATUNGSSTELLE „MÄNNER GEGEN MÄNNER-GEWALT„ in Salzburg zu eröffnen. Auf der Basis der Konzeption der gleichnamigen Hamburger Einrichtung (vgl. Lempert/Oelemann 1998) und in direkter Zusammenarbeit mit dieser entsteht in Salzburg eine Einrichtung, in der gewalttätige Männer unterstützt und angeleitet werden, aus ihrem individuellen Gewaltkreislauf auszusteigen. Mit der Übernahme des erfolgreichen „Hamburger Modells, haben wir uns für eine Männerarbeit entschieden, in der Männer in die Pflicht genommen werden, für ihr Handeln Verantwortung zu übernehmen:

- Im Namen wird ausgedrückt, dass wir eine Einrichtung für Männer sind, die gegen Männer-Gewalt handelt. Wir solidarisieren uns mit dem Rat suchenden Mann und distanzieren uns von seinem gewalttätigen Verhalten.

- Wir arbeiten nicht als geschlechtsneutrale, distanzierte Berater mit geschlechtslosen Klienten, sondern als Männer mit Männern und Buben. Damit machen wir auch deutlich, dass die Verantwortung für Männer-Gewalt bei uns Männern liegt, jedoch auch die Möglichkeit, Gewalt zu beenden.

- Wir arbeiten an der positiven Vision: Durch uns erfährt der Mann nicht nur, was er aufgeben muss, sondern er erlebt, was er gewinnt. Beratung von Männern bedeutet immer auch, einen Lernprozess zu initiieren, der Handlungsspielräume erweitert.

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