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Niedersächsisches Ministerium für Frauen, 
Arbeit und Soziales 

http://www.niedersachsen.de/MS_gewfr.htm 

Für ein starkes Bündnis: Keine Gewalt gegen Frauen - Keine Gewalt gegen Kinder

Das Jahr 1999 war geprägt von unterschiedlichen Aktionen und Diskussionen zum Thema Gewalt gegen Frauen und Kinder. So hatte das Europäische Parlament das Jahr zum "Aktionsjahr gegen Gewalt gegen Frauen" ausgerufen, und die Bundesregierung hat begonnen, einen Nationalen Aktionsplan gegen Gewaltumzusetzen.  http://www.bmfsfj.de/ 

Die Niedersächsische Ministerin für Frauen, Arbeit und Soziales Heidi Merk und die Kultusministerin Renate Jürgens-Pieper haben im Herbst '99 zu Landesweiten Aktionswochen "Keine Gewalt gegen Frauen - Keine Gewalt gegen Kinder aufgerufen, um alle Menschen und gesellschaftlichen Kräfte in Niedersachsen zu mobilisieren, der Gewalt gegen Frauen und Kinder entgegenzuwirken. Eine Veranstaltung mit dem Schwerpunkt Prävention und Intervention bei häuslicher Gewalt leitete die Aktionswochen im September ein.

Das Bündnis gegen Gewalt wollte als Beitrag zur Humanisierung der Gesellschaft jeder Form von Gewalt gegen Frauen und Kinder eine Absage erteilen und dazu beitragen, den im Grundgesetz verankerten Rechten auf körperliche Unversehrtheit und freie Entfaltung der Persönlichkeit zur Wirkung zu verhelfen. Gewalt ist kein Kavaliersdelikt! Das Bündnis machte deutlich, dass es hierfür keine Toleranz gibt. Das Ziel aller Beteiligten war, eine Zunahme der Wachsamkeit der Menschen gegen Gewalt zu initiieren.

Die weitere Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen, die in diesem Bereich tätig sind, und die ganz wesentlich zur Stärkung der Opfer beitragen, sollte durch die Aktion vorangetrieben werden. Neben den kommunalen Frauenbeauftragten waren auch die Einrichtungen des Kinder - und Jugendschutzes in die Aktionen einbezogen.

Die Veranstaltungen im Rahmen der Aktionswochen sollten die Öffentlichkeit zur Auseinandersetzung mit Gewalt anregen. Sie sollten die Möglichkeiten der Hilfe für Betroffene aufzeigen und den Schritt zur Inanspruchnahme erleichtern. Je vielfältiger die Bandbreite und Aktionsformen gegen Gewalt sind, desto mehr Menschen können für dieses wichtige Thema angesprochen und sensibilisiert werden - davon gingen die Ministerinnen aus.

Mit weit über 100 ganz unterschiedlichen Veranstaltungen und Aktionen in ganz Niedersachsen, über die die Presse kontinuierlich und ausfühlich berichtete, erreichten die Aktionswochen viele Tausend Menschen. Die Arbeit der Frauenbeauftragten und der Frauenprojekte gegen Gewalt läuft vor Ort weiter. Sie wird fortlaufend durch das Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales unterstützt.

Informationen über die im Herbst 1999 durchgeführten Aktionswochen erhalten Sie bei Ihrer kommunalen Frauenbeauftragten oder beim

Niedersächsischen Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales
Pressestelle
Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 2
30159 Hannover,
Telefon: 0511 -120 4045

Gewalt gegen Frauen

Männergewalt ist Teil und Resultat der alltäglichen Diskriminierung von Frauen und Mädchen. Sie ist sowohl ein frauen- wie auch familienpolitisches Thema, weil ein Großteil der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung im sozialen Nahbereich geschehen. Das Niedersächsische Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales unterstützt die Prävention und finanziert Frauen- und Mädchenhäuser sowie Beratungsstellen für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen. 1999 hat das Land annähernd 6 Millionen Mark dafür zur Verfügung gestellt.

 http://www.niedersachsen.de/MS_gewfr9.htm 
 http://www.niedersachsen.de/MS_gewfr2.htm   
 http://www.niedersachsen.de/MS_gewfr10.htm  

Gewalt in der Familie

Der größte Teil sexueller und körperlicher Gewalt gegen Frauen findet im privaten Bereich von Familie, Haushalt und Partnerschaft statt. 17,1 % der deutschen Frauen zwischen 20 und 60 Jahren sind im Zeitraum 1987 - 1991 Opfer von Gewalt in der Familie geworden. Davon 14,5 % körperlicher, 1,1 % sexueller und 1,5 % beider Gewaltformen, belegt eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen. Das heißt, jede sechzehnte Frau in Deutschland hat schwerste Verletzungen durch ihren Partner erlitten.

Gewalt durch Täter aus dem sozialen Nahraum ist nicht nur quantitativ sondern auch qualitativ diejenige Gewaltform, die die Betroffene am stärksten beeinträchtigt. Mit Partnergewalt geht die Erhöhung des Risikos einher, dass es zu Gewalt gegen Kinder kommt, deren unmittelbare Wirkung über die Phase der Kindheit und Jugend hinausgeht. Die Sozialschädlichkeit innerfamiliärer Gewalt liegt in ihrer generationenübergreifenden Wirkung.

Zum wirksamen Schutz gegen Gewalt in der Familie bedarf es intensiver Kooperation im Hilfesystem. Staatliche Eingriffe bei häuslicher Gewalt müssen der Notlage angemessen sein. Polizei, Justiz, Frauen-Notrufe und Gewaltberatungsstellen sollten sich verstärkt austauschen, damit vorhandene Ressourcen besser genutzt werden können. Das Niedersächsische Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales hat im September 1999 bei der Auftaktveranstaltung zu den landesweiten Aktionswochen für ein Bündnis "Keine Gewalt gegen Frauen - Keine Gewalt gegen Kinder" viele Expertinnen und Experten zusammengerufen, um den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit zu fördern.
 http://www.niedersachsen.de/MS_landesweite_Aktion.htm 

Frauenhäuser und Mädchenhäuser

Jede siebte Frau im Alter bis zu 59 Jahren wird einmal Opfer einer Vergewaltigung oder sexuellen Nötigung. Von Gewalt betroffene Frauen, die häufig nach jahrelangen Demütigungen und Misshandlungen fliehen wollen, finden eine vorübergehende Zuflucht in einem der 41 niedersächsischen Frauenhäuser. Dort soll ihnen ihr Selbstwertgefühl zurückgegeben werden, sie erhalten parteiliche Unterstützung und Beratung. Mädchen und junge Frauen, die nach Gewalterfahrungen einen Ausweg suchen, können sich an die drei niedersächsischen Mädchenhäuser in Hannover, Oldenburg oder Osnabrück wenden. Die Postfachadressen der Frauenhäuser in Niedersachsen finden Sie hier. http://www.niedersachsen.de/Scripts/adress-ausgabe.asp&Stichwort1=Frauenhäuser

 


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