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Münchner Kampagne gegen Männergewalt 
an Frauen und Mädchen/ Jungen

Projektverantwortliche: Dr. Anita Heiliger, Tel. 089/62306-221, 

http://www.dji.de/4_gewalt/default.htm

Die “Münchner Kampagne gegen Männergewalt an Frauen und Mädchen/ Jungen” ( http://www.dji.de/4_gewalt/aufruf.htm ) mit dem Motto "Aktiv gegen Männergewalt" schließt sich an die Kampagne ´Zero Tolerance´ im schottischen Edinburgh (1994) an und versucht, wesentliche Elemente aus dieser auf München zu übertragen. Sie zielt wie diese darauf ab, die gesellschaftliche Duldung von Männergewalt zu reduzieren und die Bereitschaft und Fähigkeit zum Gegenhandeln, zur Verhinderung der Gewalt zu fördern. Ab Anfang 1996 laufen die Vorarbeiten zur Organisation der Münchner Kampagne, die alle relevanten Münchner Institutionen und Gruppierungen einbezieht und unter der Patenschaft von Oberbürgermeister Ude und Bürgermeisterin Dr. Burkert steht. Bisher beteiligen sich ca. 200 Münchner Institutionen/Projekte an der Kampagne und entwickeln ihre jeweiligen Handlungsansätze (z.B. Gleichstellungsstelle, Polizei, ASD, Schulreferat, Sozialreferat, Caritas, Innere Mission, DPWV, Sozialministerium, Stadtjugendamt, Frauenhilfe usw.). Die Koordination läuft über das Projekt Kofra.
( http://Youth-Parliament.org/Kofra )
Die Münchner Kampagne hat insofern Modellcharakter, weil in ihrem Verlaufe bereits diejenigen Handlungen angestoßen/eingeübt werden sollen, die bei anderen Kampagnen bisher als Folge der Aktivitäten angestrebt wurden.

 

Die wissenschaftliche Begleitung der Kampagne hat das Ziel, die “Münchner Kampagne” in ihrer gesamten Vielfalt und Komplexität zu beobachten, mit den beteiligten Institutionen und Projekten ihre jeweiligen Handlungsansätze zu diskutieren und diese auszuwerten, sie damit nachvollziehbar zu machen und die Möglichkeiten ihrer Übertragbarkeit zu prüfen. Die Kampagne wird in all ihren einzelnen Phasen, institutionellen Verortungen, Erfolgen/Rückschlägen und Veränderungspotentialen zu erfassen versucht und bewertet im Hinblick darauf, ob sie zum Abbau von männlicher Gewalt beitragen können. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung sollen in praktische Empfehlungen und Beispiele zum konkreten Abbau von Männergewalt münden. Zugleich soll auch eine Analyse der Gründe erfolgen, die eine Anwendung gewaltpräventiver Ansätze verhindern.

Die wissenschaftliche Begleitung soll im Kampagnenjahr die Institutionen und Projekte bei Bedarf auch beraten, ihnen bereits vorliegende wissenschaftliche Ergebnisse und Erkenntnisse, dokumentierte Erfahrungen, Arbeitsmaterialien und Methoden zugänglich machen und in diskursiven Prozessen vermitteln, um die Entwicklung eigenständiger Handlungsansätze in den unterschiedlichen institutionellen Zuständigkeitsbereichen und Handlungsfeldern zu fördern.
Bei der wissenschaftlichen Begleitung der Münchner Kampagne soll die Perspektive auf mögliche strukturelle Verankerungen von präventivem und interventivem Denken und Handeln gegen Männergewalt an Frauen und Mädchen sowie Jungen im Mittelpunkt der Forschung stehen. Schwerpunkt wird daher der schulische Bereich ( http://www.dji.de/4_gewalt/ak_schule.htm )sein. In enger Kooperation mit dem Schulreferat der Stadt München, den Mädchenbeauftragten der städtischen Schulen, mit LehrerInnen und Schulleitungen soll der Prozeß der Auseinandersetzung mit Gewaltprävention im schulischen Alltag und in der LehrerInnenfortbildung mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt und durch die Vermittlung vorliegender Materialien unterstützt werden.

Laufzeit: Oktober 1997 - März 1999

Veröffentlichungen:

Sexuelle Mißbraucher: Täter im Spektrum der Normalität (Anita Heiliger), in: Psychologie und Gesellschaftskritik Nr.77+78/ 1996
Jeder Mann ein potentieller Täter? Männliche Sozialisation und sexuelle Übergriffe auf Mädchen und Frauen (Anita Heiliger), in: Gitti Hentschel (Hg.): Skandal und Alltag, Berlin 1996

Sexuelle Gewalt. Männliche Sozialisation und potentielle Täterschaft  http://www.dji.de/4_gewalt/buch1.htm 
(Anita Heiliger mit Constance Engelfried), Frankfurt 1995

Weibliche Sozialisation in der geschlechtshierarchischen Gesellschaft (Anita Heiliger), in: Hundsalz, Andreas/ Hans-Peter Klug/Herbert Schilling (Hg.): Beratung für Jugend. Lebenswelten, Problemfelder, Beratungskonzepte. München 1995
Männliche Gewalt und Prävention (Anita Heiliger mit Hanna Permien), in: Diskurs 1/1995
Gewalt ist nicht geschlechtsneutral (Anita Heiliger), in: Birgit Ebbert/Peter Wittemann (Hg.): "...und bist du nicht willig...". Gewalt - Kinder und Jugendliche als Täter und Opfer, Stuttgart 1994

Aggression und Gewalt gegen Mädchen und Frauen (Anita Heiliger), in: Gewalt gegen Mädchen und Frauen - ein heißes Eisen in der Jugendarbeit. Materialien aus dem hessischen jugendring, Wiesbaden 1994

Zur Alltäglichkeit der (sexuellen) Gewalt gegen Mädchen und Frauen in unserer Gesellschaft (Anita Heiliger), in: Ursula Nuber (Hg.): Wir wollten alles - was haben wir nun? Eine Zwischenbilanz der Frauenbewegung, Kreuz-Verlag 1993
Tatort Arbeitsplatz. Sexuelle Belästigung von Frauen (Hg. Anita Heiliger mit Ulrike Gerhart und Annette Stehr), München 1992

 


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