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Sieben Forderungen an die Kölner Politik

Gestärkt durch die positive Resonanz auf den Aktionstag vom 25. November wollen wir weiter auf das Thema Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen. Wir möchten helfen in Köln ein Klima zu schaffen, indem Gewalt an Frauen und Mädchen geächtet wird. Deshalb haben wir am 19.12. sieben Forderungen und drei Wünsche an die BürgermeisterInnen der Stadt überreicht.

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1. Laut Statistik für Sexualdelikte führt die Stadt Köln die Liste angezeigter Vergewaltigungen an. Wir fordern das Erstellen eines Gutachtens, das erstens die Hintergründe dafür klärt und zweitens konkrete Vorschläge für Maßnahmen erarbeitet, um die Zahl der Übergriffe zu minimieren.
2. Die Zahl der Gewalttaten gegen Frauen im häuslichen Bereich wird steigend angenommen. Leider gibt es keine verlässlichen Aussagen seitens der Statistik. Wir fordern daher, dass künftig bei der Erstellung der Kriminalstatistik der Bereich 'Gewalt gegen Frauen' genauer als bisher differenziert wird - in Köln und bundesweit.
3. Wir fordern eine Weiterbildungspflicht für alle Berufsgruppen, die mit von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen zu tun haben.
4. Wir fordern die dauerhafte finanzielle Absicherung von Anlaufstellen, die betroffene Frauen und Angehörige schützen, beraten und betreuen.
5. Angsträume in Köln sind Bereiche, die von Frauen als unsicher empfunden und deshalb gemieden werden. Angsträume in Köln sollen verschwinden. Wir fordern deshalb, das Frauenamt damit zu beauftragen, mit Hilfe von Expertinnen diese Räume zu untersuchen und Vorschläge zur Umgestaltung zu machen. Bei zukünftigen städtebaulichen Planungen sollen diese Erfahrungen genutzt werden.
6. Wir fordern die öffentliche Ausschreibung der Stelle der Leiterin des Frauenamts. Dabei sollen ausschließlich fachliche Kriterien und nicht die Parteizugehörigkeit berücksichtigt werden.
7. Der 25. November soll sich als Informationstag gegen Gewalt an Frauen in Köln etablieren. Wir fordern daher, die Arbeit des Aktionsbündnisses auch weiterhin zu unterstützen, beispielsweise durch Großanzeigen der Kölner Außenwerbung.
 
Kölnerinnen und Kölner gemeinsam gegen Männergewalt an Frauen
Frauen und Mädchen sind im privaten wie im öffentlichen Leben immer wieder mit Männergewalt konfrontiert.
Was können wir in Köln dagegen tun? Diese Frage stand für 14 VertreterInnen von Frauenprojekten, Männergruppen und anderen Organisationen sowie einige engagierte Einzelpersonen im Vordergrund, als sie am 25.8.2000 das "Kölner Aktionsbündnis zum 25.11. - gemeinsam gegen Männergewalt an Frauen" ins Leben riefen.
Ziel des Bündnisses ist jegliche Form von Männergewalt gegen Frauen sichtbar zu machen; in Köln ein Klima zu schaffen, in dem Männergewalt an Frauen geächtet wird; alltägliche Gewalt gegen Frauen auf einer breiten Basis öffentlich zu diskutieren und Gegenstrategien zu entwickeln.
So organisierte das Aktionsbündnis - übrigens der erste Zusammenschluß gegen Männergewalt in Köln, der von Männern und Frauen gemeinsam getragen wird - eine Veranstaltung zum 25.11., dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.
Kölner Stadtrat verabschiedet bundesweit außergewöhnliche Resolution
Einstimmig hat der Kölner Stadtrat dem parteiübergreifenden Antrag von 33 Ratsfrauen zugestimmt: Keine Toleranz für Gewalt an Frauen!
Die am 16. November 2000 verabschiedete Resolution, soll helfen in Köln ein Klima zu schaffen, das keinen Platz für Gewalt an Frauen und Mädchen bietet.
 
CD "Jetzt bist du dran, Mann" erschienen
Die Kölner Band Magic Street Voices hat für das Aktionsbündnis ein Lied geschrieben. Darin heisst es "Tittenterror nachts um drei, 0190 - sei so frei, ruf´ direkt mal da an, hol´ Luft und schrei: Ich verbitt´ mir diese Sauerei. Jetzt bist du dran, Mann. Das geht auch dich was an!". Der Song ist auf CD erschienen und kann beim Notruf für vergewaltigte Frauen für 10 DM bestellt werden.
http://www.gemeinsam.org/Informationen.htm#kontakt
 
25. November:
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Der Internationale Aktionstag gegen Gewalt an Frauen erinnert an die drei dominikanischen Schwestern Patria, Maria Teresa und Minerva Mirabal. Aufgrund ihres Widerstandes gegen das Trujillo-Regime wurden die drei Schwestern am 25. November 1960 ermordet. 1981 wählten lateinamerikanische und karibische Feministinnen dieses Datum zum symbolischen Jahrestag der Gewalt gegen Frauen. Seit 1987 nutzen Frauen weltweit den 25.November, um für ihren Kampf gegen Gewalt an Frauen Öffentlichkeit zu schaffen.

 


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